Sonntag, 27. Januar 2013

SEXISMUS & GENDERIRRSINN oder: was sollte man abends an einer Bar lieber nicht tun.

Eine Gesellschaft, die vom Begriff Sexismus faszeniert, mit ihren neurotischen Problemchen bei Twitter, mit über 60.ooo Empörungen, Beispiele der Betroffenheit vorführt, beweist, dass das Irre sein heute vor allem ein massenkollektives Problem ist. Das Anklagen und Moralisieren und konstruieren in Empörungsprblematiken wird von den Medien nicht erst seit gestern als geniale Geschäftsidee wahrgenommen. Die arme Gouvernante früher kam noch nicht auf die Idee, mit ihren Moralattacken den Geldbeutel aufzubessern, ihr ging es nur darum die Macht ihrer gesellschaftlichen Stellung auszuspielen und den Feind an den Pranger zu stellen. Im heutigen Genderwar geht es um mehr. Und damit ist nicht nur die Wahl der Waffen im alltäglichen Geschlechterkrieg unserer Arbeitswelt gemeint, mit ihren mehrschichtigen Verteilungskämpfen (was Arbeitsplätze betrifft)und die eine Welt der geschlechtsneutralen, nicht-erotischen, fleißigen Arbeitsameisen zu sein hat; so jedenfalls die ideologisch-zeitgeistige Vorstellung. Nacktheit und Sex sollen ja angeblich überall in der Gesellschaft vorherrschen. Auch gibt es eine merkwürdige kollektive Wahrnehmung nicht weniger, die meinen, wir würden in einer libertinen Gesellschaft leben, wo die sexuelle Freizügigkeit das allgegenwärtige Primat darstellen würde. Allein das Gegenteil ist richtig. Wir leben in einer bundesdeutschen Gesellschaft, die viel prüder ist als zu Zeiten der Fünfziger-Jahre des letzten Jahrhunderts, da begann man nämlich sich langsam aus Fesseln zu lösen, heute erstarrt die Gesellschaft im Gouvernantentum moralisierender politischer Korrektheit, versteinert in der Begegnung der Geschlechter. . Es wird verdrängt und in allen Talk-Shows daran vorbei gesprochen, bzw. nicht erörtert: das Fehlen einer Alltags-Erotik der Leichtigkeit im Sein. Vor allem in der Arbeitswelt nicht vorkommend: charmante Konversation, nettes Flirten, humorvoller Umgang zwischen Frau und Mann. Dieses Fehlen, und auch kein Gefühl dafür zu haben, führt direkt zum dümmlichen Herrenwitz und der maßlos übertriebenen Empörung darauf. Wie man im "Fall" Brüderle derzeit erleben darf. Zwar war der "Vorfall" bereits ein Jahr alt, aber erst jetzt wurde er interessant, weil Herr Brüderle zur Wahlkampf-Nummer Eins in der FDP wurde. Eine Bar um 23 Uhr, ein Herr Brüderle, eine junge Journalistin, die darauf lauert, das nach einem Glas Wein (vielleicht zu viel) etwas herausrutscht was kompromittierend sein könnte, aber wohl nach einem Jahr nur ein etwas schlüpfrig geratendes Kompliment übrig bleibt, das man dann, als man es gerade braucht zu einer Kriegserklärung umwandelt. Da wird auch das altmodische aufhalten der Tür des Herren gegenüber der Dame als Kriegserklärung und Machtdemonstration empfunden (feministische Genderideologie), weil sich eben nicht mehr Herren und Damen begegnen sondern nur noch Männer und Frauen, also im Grunde verbitterte, kleinbürgerliche(Ver)Kümmerlinge. Bei denen da unten, also bei Kerlen und Weibern (neudeutsch: White Trash) spielte und spielt die angesprochene "Problematik" sowieso keine Rolle. So prekär deren Lage oft ist, können sie sich glücklich schätzen zum größten Teil dieser kleinbürgerlichen Kollektivneurose nicht verfallen zu sein. Ich denke auch, das der Adel, den es trotz anders lautender Aussagen durchaus noch gibt, davon verschont blieb. Er hat ein Reglement und das hilft, samt platz für galante Alltags-Erotik. Die da oben und die da unten sind also nicht das Problem, vielmehr eine geistig verkrüppelte Mitte, die nicht mehr weiß wie sie mit ihrer Krankheit umgehen soll und das gesamte gesellschaftliche Klima vergiftet. Dieser kleinbürgerlichen Mitte fehlt ein alltags-erotisches Geschlechter-Reglement, was auf deren Unterschiedlichkeit aber Gleichwertigkeit beruht. Aber die Negation dessen führt in die Verpestung und läßt den gesellschaftlichen Krebs wuchern. Wer möchte in so einer Gesellschaft eigentlich freiwillig leben? Wer kann sollte das Weite suchen, wenn er weiß wohin.

Montag, 21. Januar 2013

FDP im Aufwind

Fast 10 % für die FDP in Niedersachsen. Wer hätte das vorher vermutet. Die Politastrologen der Umfrageninstitute hatten die Partei schon tot gerechnet. Da der Wähler diese eines besseren belehrte, mußte man vom eignen Unvermögen ablenken und der FDP daran die Schuld geben. Aber von den ungeistig rot-grün dominierten Journalisten in den Mainstream-Medien wird man, egal was die FDP macht, wohl niemals etwas positives verlauten hören. Jeder Erfolg wird klein geredet und propagandistisch so aufbereitet, das sich immer alles, egal was die FDP tut, ihr zum Nachteil gereichen wird. Besagte Medien schwingen sich gern zum Erzieher des Volkes auf, da sie genau wissen, das sie im Grunde bei deren Mehrheit nicht ankommen, um so schriller und bornierter verfährt man in seinen volkspädagogischen Bevormundungen. Auch wenn der Wähler klug handelt, z. B. Wählerstimmen splittet, wird ihm Dummheit unterstellt oder man strapaziert weiter, den totalitär-undemokratischen Begriff von den "Leihstimmen". Das machen nicht nur Journalisten, auch SPD-, Grüne- und Die Linke Vertreter reden gern von "Leihstimmen". Die Grünen schießen dabei gerade ein Eigentor, wollen sie doch die bewerte Strategie der FDP bei der Bundestagswahl übernehmen, um ihrem Lager auf diese Weise zum Erfolg zu führen. Nur, wie nennt man dann die Zweitstimmen für die Grünen, die sie von SPD, Linken und Piraten eventuell erhalten, sind das dann auch "Leihstimmen"? Der FDP, wie gesagt, wird von Seiten der Mehrheitsmedien nichts gutes nachgesagt werden, komme da was wolle. Sie wird nicht umhin kommen, einen starken Bundestagswahlkampf zu inszenieren und sie muß den Weg beschreiten eigne Medien aufzubauen, bzw. verstärkt die neuen unabhängigen elektronischen Medien für sich zu nutzen.